top of page

Gebrauchsanleitung für das Jahr 2030

Updated: Jan 24, 2021

Was ich sehe. Was ich träume. Was mir durch den Kopf geht, wenn ich dann am 4. November 20 mitten in der Nacht aufwache.

ree
Wer baut eigentlich solche Portale? Deutsche vor 100 Jahren.

Warum kann ich eigentlich am Besten mitten in der Nacht schreiben?

Tja, für sowas brauche ich einen freien Kopf und das Gefühl, ein bisschen extra Zeit für mich zu haben.

Beides ist bei mir in der letzten Zeit ganz schön rar gewesen.

Ja, klar, da waren die vielen hundert Stunden Podcasts, die ich mir als neue Ersatzdroge mal wieder reingezogen habe.

Das macht den Kopf erstmal schön dicht und man muss nicht ins Nachdenken oder Fühlen kommen.

Fühlen, oh, ja. Was für ein schönes und schwieriges Thema.

Dachte mal für ne kurze Phase in meinem Leben, dass ich da ziemlich gut drin bin. Verrückt. War auch gleichzeitig die Phase in der ich mir immer wieder eine bunte Brille aufgesetzt habe, mit der ich eh alles anders gesehen habe. Zeitweise hatte ich genügend Zeug in meinem kleinen grünen Tresor weggeschlossen, um die Grundschule in den Kosmos zu schießen wie damals Juri Gagarin.

L. ist seit Ende August ein Schulkind.

Ein großes Mädchen.

Heute hat sie mich gefragt: und in 10 Jahren, wie alt bin ich dann?

Und ich sagte: dann wirst Du bald 17 Jahre alt.

Verdammt. 17. Das ist krass. Das ist einfach so krass.

Was wird L. dann für ein Mensch sein?

Was wird dann die Welt um sie herum sein?

Das beschäftigt mich fast am Meisten.

Was wird sein?

Was ist jetzt und wo gehen wir hin?

Die Welt. In der man lebt. Als kleiner Teil der globalen Gesellschaft.

Ja, langsam wird das tatsächlich eine Weltgemeinschaft.

Fun fact: Nigeria lebt jetzt auch mit Hashtags aus den USA.

Welt. Man.

Ganz schön weit entfernt vom ich.fühle.jetzt.hier.in.mir

Und das letztere ist doch das, was zählt. Oder?

S.

Die kann fühlen.

Ja, wir sind schon ne lustige Mischung.

Fun fact: wir kommen beide aus einer langen Beziehung. Mit Kindern. 2.

Für uns beide ist es die erste echte Beziehung nach dem Ende der langen Beziehung.

Und dann ist dieses ‚Bit‘ von Louis C.K. in mir am arbeiten.

Und dann sage ich: nö. Ich mache das so, wie ich es mache.

Nach dem Aufwachen, da war mein Kopf schön leicht.

Da habe ich die Dinge so gesehen, wie ich sie öfters sehen will.

Da war mein Blick scharf und ich hatte das Gefühl: ja, ich sehe, was ich ändern will.

Und nun, 2 Stunden später. Nach der Ernüchterung, dass das Wunder von Washington ausgeblieben ist und es wieder mal auf einen Trump rausläuft { UPDATE 23.01.21 es kam dann doch noch anders. Wie schön } , da merke ich, dass die Veränderung, die ich mir so erhofft habe, auch für mich selbst, dass diese eben nicht auf der Basis von Wünschen passiert, sondern auf der Basis von tatsächlicher Veränderungsarbeit.


Schöner deutscher Schachtelsatz. Ja, kann ich.

Arbeit. Ja, kann ich auch.

Fordert aber einen massiven Tribut.

Den ich dieses Mal noch gezahlt habe, einfach, weil ich mir das unbewusste Arbeiten nochmal ‚gegönnt‘ habe.

Das kann ich so aber nicht länger durchhalten.

Das will ich nicht. Das kann ich nicht. Das bin ich nicht. Wirklich. Bin ich auch. Aber lange nicht so, wie anderes.

Und dann? 2030?

Es werden wieder Guillotinen vor Häusern aufgestellt.

Macht ja auch Sinn, Menschen werden schon auf Twitter gecancelt.

Da ist es nicht mehr lange hin zum instagramable Fallbeil-Post.

Murmelbahnen sollte man übrigens nicht anfassen, wenn sie mal stehen und nur noch auf ihren großen Moment warten. Damit macht man sich dann nur unglücklich.

All das passiert jetzt gerade, an diesem schönen Mittwoch morgen…

Danke, dass ich das alles gerade jetzt erleben darf.

Recent Posts

See All

Comments


© 2025 <3

bottom of page