Toxische Männlichkeit
- MySelf
- Mar 10, 2022
- 3 min read
Lieber F.
Danke Mann für das Teilen des Videos zu Krieg und Flucht in der Ukraine.
Werde ich mir heute reinziehen!
Ich find es immer klasse, dass Du Inhalte oder Aspekte findest, die nah am Menschen und der menschlichen Erfahrung sind. Gemacht von Menschen die direkt auf dem Spielfeld stehen und spielen und leiden.
Mich dagegen zieht es immer deutlich stärker zu Inhalten, die das Ganze aus der Vogelperspektive betrachten. Von Menschen gemacht, die eher an der Seitenlinie stehen und das ganze kühl aber auch sehr klar analysieren aus der Lobby eines schönen Hotels in einem friedlichen Land weit weg vom Konflikt.
Da merke ich ganz stark meine Angst vor dem Reingehen ins Fühlen mit den Menschen.
Das macht mich irgendwie total fertig. Wenn ich das Leid der Menschen sehe, dann zieht es mich immer sehr tief rein.
Vor 2 Wochen hatte ich mir eine andere Arte Doku angeschaut, die im besetzten Donezk spielte und ganz nah an den russischen Ukrainern dran war in den Wochen des Aufstands im Frühjahr 2014 gegen die ukrainische Armee und dem Kampf für die Volksrepublik Donezk. Nach einem Jahr wurden die Menschen von damals wieder besucht im Jahr 2015, als
Man sah, wie Putin sie (die echten russischen VOLKS-REPUBLIK-Idealisten) am Ende einfach nur verarschte und unterdrückte und russische Soldaten mit Willkür und Brutalität ein kleines autokratisches Russland für Oligarchen und Bürokraten dort aufbauten.
Da gab es brutale Szenen drin (Achtung, ich habe direkt drauf verlinkt), die machen mich heute noch schaudern.
So eine Rohheit, so eine Verachtung von Menschen, so eine beiläufiges "setz Dich mal vor mich hin und lass mich dir mal kurz mit meinem Armee-Stiefel ins Gesicht treten".
Vor solchen Szenen habe ich einfach Angst, wenn ich mir Dokus anschaue, die direkt vom Spielfeld berichten.
Allein während ich es schreibe, mache ich mich wieder traurig und wütend, dass die friedliebenden Menschen es immer wieder und immer noch zulassen, dass brutale und rücksichtslose Tyrannen das Leben der Menschen um sie herum zerstören.
Ich zähle mich zu der großen Mehrheit an Menschen, die sich nach einem Leben in Ruhe und Freiheit und Wohlstand sehnen und keine Machthaber mehr wollen, die nichts als ihr Hunger nach Macht und Gier antreibt.
Und ich schreibe das im vollen Bewusstsein, dass "der Westen" seine eigenen Schandflecke und ekelhaften eher unterschwelligen und nicht so offen brutalen Methoden der Ausbeutung und Ausgrenzung hat und seinen Teil dazu beigetragen hat, dass Putin sich so bedroht und isoliert gesehen hat, dass er sich so einem Wahnsinn ergeben hat, wie der Invasion der Ukraine.
Nun ja, letzte Woche hatte ich ja den Artikeln geteilt "Why Vladimir Putin has already lost this war" von Yuval Noah Harari.
Ich schätze diesen israelischen Historiker wirklich über alle Maßen und auch mein Lieblings-Comedy-Podcast "Chips & Kaviar" gibt ihm fette Shout Outs.
Es gibt ein frisches Interview mit Yuval, welches ich auch sehr empfehlen kann und ich nun teilen möchte.
Yuval führt aus, dass dieser Krieg dazu führen wird, dass die Nationen dieser Welt wieder mehr aufrüsten werden und in den Haushalts-Budgets mehr Geld für Waffen und weniger für Gesundheit, Soziales und gute Nahrung ausgegeben wird.
Wir alle werden leiden. Egal wo wir leben. Je ärmer die Menschen, umso mehr werden sie leiden.
Dieser Krieg muss jetzt enden, bevor noch mehr Hass ausgesät wird.
Und der Mann, der die Entscheidung über Fortgang oder Ende des Krieges jetzt ganz alleine zu verantworten hat, dieser Mann ist Putin und nur er alleine.
Er kann sich sofort entscheiden, die Waffen schweigen zu lassen. Ist nur die Frage, ob sein Ego dies zulassen wird nach mehr als 20 Jahren Alleinherrschaft.
Er hat sich anscheinend selbst isoliert nach so langer Zeit…



Und so macht Putin einen seiner engsten und ältesten Vertrauten (den FSB-Geheimdienstchef Sergei Naryshkin) vor der gesamten russischen und Welt-Öffentlichkeit nieder.
Und solche Menschen ohne Menschlichkeit und voller Trauma und Hass entscheiden über unser aller Leben.
Das ist doch einfach nur Wahnsinn.
Wahnsinn.
Toxische Männlichkeit. Sie hat ein Gesicht.
Hmm, es wäre wirklich ein großer Spaß, die männlichen Führer dieser Welt mal durch den KETTEN SPRENGEN Workshop von John Aigner zu schicken. Allein der Gedanke löst Heiterkeit in mir aus...
Schon nach 3-5 Jahren würden sich vielleicht sogar erste Erfolge zeigen ;-)
Hmm, doch wieder länger geworden, meine Antwort an F.
Ist ok, es wollte raus.
Nun geh ich raus in die Sonne.
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